Titel / Title | Kamar es-Saman und die Herrin Budur | ||
Beschreibung / Description | Das Bild illustriert eine Szene aus der „Geschichte des Prinzen Kamar es-Saman“. Zwei geflügelte Ifrite, dämonische Fabelwesen aus der arabischen Welt, und zwar die Dschinnije Maimune, Tochter eines Königs der Dschinn , und Dahnasch, ein Ifrit , der von einer Insel Chinas herbeigeflogen kam, streiten heftig darüber, wer das schönste Menschenkind sei, welches sie je gesehene haben. Maimune meint, es sei Prinz Kamar es-Saman, der Sohn des Königs Schariman, den sein Vater gerade, nur mit einem dünnen Hemd und einem Seidentuch über dem Gesicht bekleidet, in den Kerker geworfen hat, weil sich der Prinz einer Heirat verweigert. Dahnasch dagegen schwärmt von der Prinzessin Budur, der Tochter von König El-Ghajur aus dem Lande China. Um die Schönheit der beiden Menschen miteinander vergleichen zu können, hat der Ifrit die tiefschlafende Prinzessin auf seinen mächtigen Schwingen herbeigebracht und neben den ebenfalls schlafenden Königssohn gebettet. Die beiden Ifrite werden sich aber in ihrem Urteil nicht einig und so wird beschlossen, die Menschenkinder nacheinander zu wecken, um zu sehen, wer in größerer Liebe für den anderen entbrennt. Zuerst wecken sie Kamar es-Saman. Das Bild entspricht folgender Textstelle auf Seite 204: “Darob packte ihn basses Erstaunen; flugs richtete er sich empor, blickte seitlings, um festzustellen, was sich dorten befände und siehe da: es war ein Mägdelein gleich einer köstlichen Perle, schlank und 5 Spannen groß. Da er nun also der Herrin Budur ansichtig wurde und wahrnahm, daß sie ohne Hosen, nur mit dem venezianischen Hemde bekleidet, in all ihrer herrlichen Anmut neben ihm schlafend ruhte, entflammte er in sinnlichem Begehren, wie die Natur es fügte und Gott erfüllte sein Herz mit heißem Verlangen. So wandte er sich zu ihr und löste den Halsschluß ihres Hemdes, also daß er ihren Leib und ihren Busen enthüllte und Liebesglut und Sinnengier noch wuchsen.“ |
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Autor / Artist | Franz von Bayros (1866 - 1924) | ||
Quelle / Source | "1001 Nacht"; Übersetzung: Carl Theodor Ritter von Riba; Verlag Wilhelm Borngräber; Berlin 1913; S.204; aus dem Nachlass von Elisabeth Margarethe Schultek (1902-1995) | ||
Datum / Date | 1913 | ||
Lizenz / License |
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